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Die Nieren haben eine Vielzahl lebensnotwendiger Aufgaben, die in ihrer Gesamtheit der Aufrechterhaltung des Gleichgewichts der physiologischen Körperfunktionen (Homöostase) im Körper dienen.

Was ist Nephrologie?

Bei Erkrankungen der Nieren wird zwischen primär renalen Erkrankungen, die direkt von den Nieren ihren Ausgang nehmen, z.B. genetische Erkrankungen, und den sekundären Formen, bei denen die Nieren durch andere Erkrankungen, z.B. Diabetes mellitus, unterschieden werden.

Das Spektrum der primären Nierenkrankheiten reicht von den entzündlichen Erkrankungen (z.B. Glomerulonephritis) über Infektionen (z.B. Pyelonephritis) bis hin zu angeborenen genetischen Störungen (z.B. Zystennieren). Nierenschäden können auch durch Toxine und Arzneimittel entstehen. Unabhängig davon führen manche Erkrankungen (Diabetes mellitus, Bluthochdruck, Autoimmunerkrankungen) sekundär zur Schädigung der Nieren, wobei in solchen Fällen die Behandlung der verursachenden Grunderkrankung im Vordergrund steht.

Ein wesentliches Ziel jeder Therapie ist die Stabilisierung der Nierenfunktion, um ein Fortschreiten der Krankheit zu verhindern oder zu verlangsamen (Progressionsverzögerung).Nachdem die Nieren im menschlichen Organismus viele unterschiedliche Aufgaben haben (Entgiftung, Regulation des Flüssigkeits- und Salzhaushalts, Regulation des Blutdrucks, Produktion von Hormonen), ist die Verschlechterung ihrer Funktion oder deren kompletter Ausfall ein komplexes Problem, das meist auch andere Organsysteme bzw. den gesamten Körper betreffen kann und deshalb anspruchsvolle Therapien erfordert.

Typische Probleme sind Bluthochdruck, Blutarmut, Erkrankungen des Knochenstoffwechsels sowie Herz- und Gefäßerkrankungen. Im fortgeschrittenen Erkrankungsstadium sind deshalb häufigere Kontrolluntersuchungen und eine umfassende medikamentöse Behandlung nötig.

Bei Ausfall der Nierenfunktion besteht die Möglichkeit für Nierenersatztherapien in Form von Hämodialyse (Blutwäsche), Peritonealdialyse (Bauchfelldialyse) und Nierentransplantation. Alle Arten von Dialyse, sowie die Vorbereitung vor der Transplantation und die Nachsorge nach erfolgreicher Operation werden von Nephrologinnen und Nephrologen durchgeführt.

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Nierenfunktionen

Beide Nieren werden von ca. 1,2 Liter Blut pro Minute durchströmt. Jede Niere besitzt über eine Million Nierenkörperchen (Nephrone) als kleinste Funktionseinheiten in denen normalerweise ca. 180 Liter pro Tag als sog. Primärharn in den Glomerula („Filterapparaten“) filtriert werden. In einem ausgeklügelten System nachgeschalteter Nierenkanälchen (Tubuli) werden Wasser und wichtige Substanzen zurückgeholt und Giftstoffe entfernt. Letztendlich entsteht, je nach Trinkmenge, der Harn, welcher über die Harnleiter, Harnblase und Harnröhre dann ausgeschieden wird.

Die Niere hat eine Vielzahl von Funktionen:

Bildung von Harn und Entgiftung

Ausscheidung von Wasser und Salzen: Wichtige Indikatoren im Blut, die Hinweise auf die Entgiftungsleistung der Nieren geben, sind z.B. das Kreatinin und der Harnstoff bzw. BUN (entsteht im Eiweißstoffwechsel).

Regulation des Blutdrucks

Regulation der Bildung roter Blutkörperchen über die Bildung eines speziellen Hormones (Erythropoetin)

Regulation des Säure-Basen-Haushalts

Regulation Knochenstoffwechsels (Vitamin-D und Nebenschilddrüsen-Regulation)

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Was ist eine “chronische Nierenerkrankung”?

Die Bezeichnung „Chronische Nierenerkrankung“, oft „CKD“ (englisch: „Chronic Kidney Disease“) abgekürzt, ist ein Überbegriff für verschiedene, die Nieren betreffende Erkrankungen.
Diese Erkrankungen können sich zwar hinsichtlich ihrer Ursache, ihres Schweregrads und der Geschwindigkeit ihres Fortschreitens unterscheiden, allen gemeinsam ist jedoch, dass sie die Nieren schädigen und somit die Funktionen der Nieren beeinträchtigen.
Der Begriff „chronisch“ bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die verminderte Funktion der Nieren bzw. die Schädigung des Nierengewebes mindestens drei Monate lang anhält.
Hier gilt es anzumerken, dass ein gewisser Verlust der Nierenfiltrationsleistung mit dem Alter völlig normal ist. Im Falle einer chronischen Nierenerkrankung fällt dieser Verlust jedoch stärker als üblich aus.

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24%

aller Dialyseneuzugänge in Österreich stehen direkt oder indirekt mit Bluthochdruck in Zusammenhang.
Quelle: ÖDTR Jahresbericht, 2022

Was sind Symptome einer chronischen Nierenerkrankung?

Die Symptome einer chronischen Nierenerkrankung sind vielfältig und können sich unterschiedlich stark bemerkbar machen. In den frühen Stadien der Erkrankung, mit nur leicht eingeschränkter glomerulärer Filtrationsrate, finden sich häufig gar keine Symptome. Unspezifische Anzeichen wie Müdigkeit, verminderte Leistungsfähigkeit und Abgeschlagenheit können auftreten.
Nur durch entsprechende Laboruntersuchungen des Harns mit Bestimmung der Eiweißausscheidung (Albumin/Kreatinin Verhältnis) und des Blutes (hier ist die Bestimmung der eGFR wichtig) kann eine frühe Schädigung bzw. eine bereits vorliegende Nierenfunktionseinschränkung erkannt und dann entsprechend behandelt werden.

Folgende Symptome können auf eine akute oder manchmal auch schon fortgeschrittene chronische Nierenerkrankung hinweisen:

Geringe Harnmenge

Wasseransammlungen (Ödeme) vor allem an den unteren Extremitäten und im Gesicht oft begleitet von einer raschen Gewichtszunahme und Atemnot

Rötlich-bräunlich verfärbter Harn (Blut im Harn)

Stark schäumender Harn im Falle einer hochgradigen Eiweißausscheidung (oft mit Ödemen)

Bluthochdruck

Blutarmut (Anämie) mit Müdigkeit, Leistungsminderung und Kurzatmigkeit

Übelkeit und Erbrechen bei hochgradigem Nierenversagen (Urämie)

Knochenschmerzen, Neigung zu Knochenbrüchen

Je nachdem, wie weit die chronische Nierenerkrankung fortgeschritten ist, können diese regelmäßigen Kontrollen bei einem Hausarzt/Hausärztin (in den früheren Stadien der Erkrankung), bei einem Internisten/Internistin oder bei einem Nephrologen/Nephrologin (in den fortgeschrittenen Stadien) erfolgen.

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Wie entsteht eine chronische Nierenerkrankung?

Die häufigsten Ursachen für eine chronische Nierenerkrankung sind:

Diabetes mellitus – Diabetes mellitus (Typ 1 und 2)  ist eine der häufigsten Ursachen für eine chronische Nierenerkrankung. Wenn der Zucker im Blut längerfristig erhöht ist, kann das die Nieren schädigen. Regelmäßige Kontrollen des Blutzuckers und z.B. der Nierenwerte (eGFR und Albuminurie) sowie eine gute Diabeteseinstellung helfen, Schädigungen der Nieren zu vermeiden.

Bluthochdruck – anhaltend hoher Druck schädigt die Nieren und kann zu ihrer Funktionseinschränkung führen. Umgekehrt ist es so, dass eine voranschreitende Nierenerkrankung den Blutdruck auch erhöht.

Nierenentzündungen

Erblich bedingte Nierenerkrankungen (z.B. Zystennieren, ADPKD)

Auch eine langfristige Anwendung von Medikamenten kann die Nieren schädigen. Zum Beispiel können einige der häufig verwendeten entzündungshemmenden Schmerzmittel bei längerer Anwendung schädlich für die Nieren werden.

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Was sind die Risikofaktoren für eine chronische Nierenerkrankung?

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1/3

der Weltbevölkerung leidet unter arterieller Hypertonie.
Quelle: Zukunftsbericht der ÖGN, 2018

So erfolgt die Diagnose einer chronischen Nierenerkrankung

Eine frühzeitige Diagnose ist entscheidend für den weiteren Verlauf einer chronischen Nierenerkrankung. Entsprechende Maßnahmen wie eine gesunde Ernährung, Bewegung und medikamentöse Therapien können das Fortschreiten positiv beeinflussen. Um eine chronische Nierenerkrankung zu erkennen, wird sich Ihr Arzt/Ärztin (Hausarzt/Hausärztin, Internist/Internistin oder Nephrologe/Nephrologin) zunächst Ihre Krankheitsgeschichte ansehen, wobei ein besonderes Augenmerk auf chronische Vorerkrankungen wie Diabetes oder Bluthochdruck gelegt wird. Ebenso ist eine Ultraschalluntersuchung (Sonographie) der Nieren notwendig.In der Blutuntersuchung geben der Kreatinin-Wert und die eGFR Auskunft über die die Entgiftungsleistung der Nieren. Ein Harnbefund mit Bestimmung der Eiweißausscheidung (Albumin/Kreatinin Verhältnis im Harn) ermöglicht frühzeitig eine schon geringste Strukturveränderungen der Nieren, noch vor Einschränkung der Nierenfunktion, zu erkennen. Der Nachweis von Blut und Eiweiß im Harn kann auch ein erster Hinweis auf bestimmte Nierenentzündungen sein. Neben speziellen weiterführenden Blutuntersuchungen ist in manchen Fällen auch eine Gewebeentnahme (Nierenbiopsie) notwendig.

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Wie wird eine chronische Nierenerkrankung behandelt?

Je nach Stadium der CKD wird sich Ihr Hausarzt/Hausärztin, Internist/Internistin oder auch Ihr Nephrologe/Nephrologin um die Therapie bemühen. Ihr Arzt/Ärztin wird die Behandlung entsprechend des Stadiums und der Ursache Ihrer Nierenerkrankung einleiten. Bei einigen akuten entzündlichen Nierenerkrankungen kann, bei frühzeitiger Behandlung mit bestimmten Medikamenten (z.B. Cortison), oft eine komplette Heilung erzielt werden. Bei chronischen Nierenerkrankungen, die z.B. durch Bluthochdruck oder Diabetes hervorgerufen wurden, kann zwar bereits beschädigtes Nierengewebe oft nicht repariert werden, jedoch kann durch einen frühen Therapiebeginn die Nierenfunktion auf längere Sicht erhalten bleiben. Liegen bei Ihnen zusätzlich zur chronischen Nierenerkrankung weitere Begleiterkrankungen vor, dann wird ihr Arzt/Ärztin besonders auf folgende Punkte achten:

Kontrolle des Blutzuckers

Sollte bei Ihnen zusätzlich zu Ihrer chronischen Nierenerkrankung ein Diabetes vorliegen, wird eine Kontrolle des Blutzuckers sehr wichtig sein. Ihr Arzt/Ärztin wird Ihnen einen individuellen HbA1c-Zielwert vorgeben, entsprechende Medikamente verordnen und ein Gespräch bezüglich Lebensstilfaktoren mit ihnen führen (Bewegung, Ernährung, Rauchstopp, usw.).

Kontrolle des Blutdruckes

Sollte bei Ihnen ein zu hoher Blutdruck festgestellt werden, ist es besonders wichtig diesen zu optimieren. Auch beim Blutdruck wird Ihr Arzt/Ärztin mit Ihnen einen Zielwert festlegen. Regelmäßige Selbstmessungen des Blutdruckes sind sehr wichtig.

Kontrolle des Fettstoffwechsels

Sollte Ihr Arzt/Ärztin bei Ihnen zu hohe Werte von bestimmten Blutfetten feststellen, kann es sein, dass Sie zusätzliche Medikamente verschrieben bekommen.

Behandlung einer Blutarmut (Anämie)

Rote Blutkörperchen sind wichtig für die Sauerstoffversorgung des Körpers. Bei Verschlechterung der Nierenfunktion wird oft auch ein Hormon in den Nieren vermindert gebildet, welches die Bildung von roten Blutkörperchen anregt (Erythropoetin). Nach Ausschluss anderer Ursachen einer Blutarmut (Anämie), durch Blut- und Stuhluntersuchung, kann Ihnen Ihr Arzt in diesem Fall auch Medikamente verordnen, um Ihre Blutarmut zu verbessern.

Behandlung der Übersäuerung

Bei weiter fortgeschrittener Nierenfunktionseinschränkung können auch im Stoffwechsel anfallende Säuren über die Nieren nicht mehr ausreichend ausgeschieden werden, was viele nachteilige Folgen für ihre Gesundheit haben kann. In solchen Fällen können spezielle Medikamente zum Säureausgleich notwendig werden.

Blutgefäße und Knochen

Weiters kann es auch zu einem Anstieg des Phosphatspiegels im Blut und zu einer Überfunktion der Nebenschilddrüse kommen, Knochenschwäche und eine Verkalkung der Blutgefäße können die Folge sein. Je nachdem wie Ihre Blutwerte sind (v.a. Phosphatspiegel, Vitamin-D Spiegel, Nebenschilddrüsenhormon) wird Ihr Arzt/Ärztin diese Werte therapeutisch beeinflussen.

So können Sie Ihrer Therapie im Alltag besser treu bleiben:

Erinnerungshilfen für die Tabletteneinnahme, wie z.B. Einstellen eines Weckers, Platzieren der Medikamentenbox neben der Hundeleine oder dem Zahnputzbecher.

Führen Sie immer eine aktuelle Liste Ihrer Medikamente mit (z.B. im Mobiltelefon gespeichert oder geschrieben als Liste in Ihrer Geldbörse). Es kann sein, dass sie diese jederzeit brauchen.

Bei Bluthochdruck: Führen sie täglich Blutdruck-, Puls-, und Gewichtskontrollen durch und erstellen Sie ein Liste Ihrer Werte. Fragen Sie Ihren Arzt nach einem Blutdruckpass.

Notieren Sie sich Ihre Arzttermine und nehmen Sie diese unbedingt wahr.

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Die medikamentöse Behandlung der chronischen Nierenerkrankung

Heut zu Tage gibt es bereits einige Medikamente, die Ihnen ihr Arzt/Ärztin verordnen kann, um das Voranschreiten Ihrer Nierenfunktionseinschränkung zu verlangsamen oder zu stoppen. Auch die Blutdruckeinstellung spielt eine zentrale Rolle, sodass ihr betreuender Arzt/Ärztin Ihnen Medikamente verordnen kann, die den Blutdruck senken. Für Patienten/Patientinnen mit Diabetes gibt es besondere Medikamente, die sich bei einer eingeschränkten Nierenfunktion als vorteilhaft erwiesen haben. Damit spielt die Behandlung Ihrer anderen Erkrankungen (Diabetes, Bluthochruck, Herzerkrankungen usw.) ebenfalls eine große Bedeutung.

Sprechen Sie mit ihrem Arzt/Ärztin über Ihre individuellen Möglichkeiten einer medikamentösen Therapie.

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306

in Österreich durchgeführte Nierentransplantationen 2021.
Quelle: ÖDTR Jahresbericht, 2022

Nierenersatztherapie

Schreitet die chronische Nierenerkrankung soweit fort, dass Ihre Nieren den lebenswichtigen Aufgaben nicht mehr ausreichend nachkommen können, so ist eine Nierenersatztherapie notwendig. Zur Nierenersatztherapie gehören Peritonealdialyse, Hämodialyse und Nierentransplantation. Welche Art der Nierenersatztherapie für Sie in Frage kommt, wird gemeinsam mit Ihrem Arzt evaluiert. In den folgenden Absätzen werden die einzelnen Formen in einem kurzen Überblick erklärt. Für detailliertere Informationen kontaktieren Sie Ihren zuständigen Arzt.

Peritonealdialyse oder Bauchfelldialyse

Das Peritoneum ist die lateinische Bezeichnung für das Bauchfell. Dieses ist eine dünne Haut, welche die Bauchhöhle auskleidet. Im Fall der Peritonealdialyse wird das Bauchfell als Filter für Abfallstoffe, Giftstoffe und überschüssige Flüssigkeit verwendet. Um das Blut zu reinigen, wird zunächst eine spezielle Flüssigkeit (Dialyseflüssigkeit) in die Bauchhöhle geleitet. Im folgenden Schritt kann die Dialyseflüssigkeit auf Grund des Konzentrationsunterschiedes im Vergleich zum Blut die Abfallstoffe, Giftstoffe und überschüssige Flüssigkeit aufnehmen. Anschließend wird die Dialyseflüssigkeit, die nun die abgegebenen Abfallstoffe, Giftstoffe und überschüssiges Wasser enthält, aus der Bauchhöhle wieder abgeleitet. Diese Form der Dialyse kann vom Patienten außerhalb des Krankenhauses selbst durchgeführt werden.

Hämodialyse

Bei einer Hämodialyse übernimmt eine Maschine (Dialysator) die Aufgaben der Nieren. Das Blut fließt hierfür außerhalb des Körpers entlang einer Membran gegen die Dialyseflüssigkeit, wodurch die Giftstoffe über die Membran hinweg aus dem Blut in die Dialyseflüssigkeit übertreten und das Blut so gereinigt wird. Das gereinigte Blut wird dann wieder in den Körper rückgeführt, sodass die wichtigsten Nierenfunktionen so gut geregelt werden können.

Nierentransplantation

Eine weitere Möglichkeit, die Funktionen einer kranken Niere zu ersetzen, ist das Einsetzen einer Spenderniere. Ob und wann ein Patient für eine Nierentransplantation in Frage kommt, entscheidet der behandelnde Arzt.

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Wie können Sie eine Verschlechterung der chronischen Nierenerkrankung bremsen?

Regelmäßige Kontrollen der Nierenfunktion und wenn nötig ein frühes Eingreifen kann Ihre Nierenfunktion schützen und eine Dialyse hinauszögern oder sogar völlig vermeiden. Sollten die Nieren nicht mehr im Stande sein die Filterung des Blutes durchzuführen, kann mit einer Dialyse diese überlebenswichtige Aufgabe übernommen werden. Eine Dialyse ist üblicherweise erst im Stadium 5 der chronischen Nierenerkrankung notwendig, wenn die Nieren bereits mehr als 90 % ihrer Funktion verloren haben. Folgend werden Maßnahmen beschrieben, mit Hilfe derer Sie eine Verschlechterung Ihrer chronischen Nierenerkrankung vermeiden können. Einfache Lebensstiländerungen können Ihnen helfen, sich besser zu fühlen. Je früher Sie diese Änderungen vornehmen, desto erfolgreicher werden Sie sein. Solche Änderungen können verschiedenste Bereiche des Lebens betreffen. So können Sie auf gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung, aber auch auf geistiges Wohlbefinden achten.

Bewegung

Viele Studien konnten zeigen, dass ausreichende Bewegung und Sport die Lebensqualität verbessern und Spitalsaufenthalte reduzieren. Um Ihren Körper nicht zu über oder unterfordern sollten Sie allerdings Intensität und Art des Sports immer mit Ihrem Arzt abstimmen. Genau wie bei den Medikamenten gilt es beim Sport und bei körperlicher Belastung die richtige Dosis zu finden.

Rauchstopp

Ein Rauchstopp ist in jedem Fall anzustreben. Rauchen kann Ihre Lunge schädigen und andere schwere Krankheiten wie Krebs oder Herzinfarkte verursachen. Auch ihre Nieren können durch Rauchen zusätzlich Schaden nehmen, ein Rauchstopp wirkt sich günstig auf den Erhalt ihrer Nierenfunktion aus!

Alkohol

Alkohol ist für Patienten mit chronischer Nierenerkrankung kein absolutes Tabu. Höherer Alkoholkonsum kann allerdings Ihre Nieren schädigen und das Risiko für eine chronische Nierenerkrankung erhöhen.

Ernährung

Ernährung bei chronischer Nierenerkrankung kann sehr vielseitig aussehen. Ihr Arzt/Ärztin und im Besonderen Ihr/Ihre Diätologe/Diätologin wird Sie darauf hinweisen, wenn Sie spezielle Lebensmittel ändern sollen und wird einen individuellen Ernährungsplan erstellen.

Haben Sie Diabetes, sorgen Sie für einen gut eingestellten Blutzuckerspiegel. Diabetes ist eine der Hauptursachen für eine chronische Nierenerkrankung.

Kontrollieren Sie regelmäßig Ihren Blutdruck und achten Sie auf die mit Ihrem Arzt vereinbarten Zielwerte. Achten Sie auch auf spezielle Werte des Cholesterin-Stoffwechsels, z.B. LDL-Cholesterin, Ihr Arzt legt mit Ihnen individuelle Zielwerte fest.

Essen Sie nierenfreundlich; sprechen Sie mit Ihrem/Ihrer Ernährungsberater/in Diätologe/in.

Informieren Sie Ihren Arzt/Ärztin über alle Arzneimittel, die Sie einnehmen. Das gilt auch für rezeptfreie wie z.B. Vitaminpräparate. Einige davon können die Nieren schädigen

Seien Sie körperlich aktiv und achten Sie auf ein gesundes Körpergewicht.

Rauchen Sie nicht; Zigaretten verstärken eine Nierenschädigung.

Suchen Sie regelmäßig Ihren Arzt/Ärztin auf; dieser kann Ihnen Arzneimittel verordnen, die Ihre Nieren schützen.

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